Windkraftanlagen decken aktuell nur 0,2 Prozent des Strombedarfs in der Schweiz. Können neue, spektakuläre Projekte das Image verbessern und mehr Akzeptanz schaffen? Lange Genehmigungsprozesse bremsen bisher den Ausbau. Eigentlich ist Windenergie eine sinnvolle Ergänzung zu Strom aus Wasserkraft und Photovoltaik – andere Länder machen es vor. Weil es in den Bergen im Winter stärker bläst als im Sommer, ist der Stromertrag etwa doppelt so hoch. Das ist ein willkommener Beitrag im Schweizer Strommix für die Winterzeit. Denn im Winter steigt der Stromverbrauch, während mit Sonnenenergie und Wasserkraft weniger erzeugt werden kann. In vielen europäischen Ländern wird inzwischen über Windenergieanlagen gestritten. Auch in der Schweiz werden emotionale Debatten über Windkraftprojekte geführt. Manche finden, sie würden die Landschaft verschandeln, andere argumentieren mit ihrer tödlichen Wirkung auf Vögel und Fledermäuse und einige halten die Produktion nicht für zuverlässig.
Die Energiestrategie 2050 sieht vor, keine neuen Kernkraftwerke mehr zu bauen, die Energieeffizienz zu steigern und den Windenergieanteil bis 2050 auf sieben bis 10% Prozent oder 4000 Gigawattstunden pro Jahr zu erhöhen. In Österreich beträgt der Windenergieanteil bereits heute 13 Prozent des Gesamtbedarfs.
Eigentlich hätten schweizweit bis 2020 im ersten Ausbauschritt 100 Windenergieanlagen realisiert werden sollen. Mit den neuen auf dem Gotthardpass sind es jedoch erst 42 plus 25 kleinere mit geringer Leistung.
Aus heutiger Sicht ist das Ziel der Anzahl Anlagen der Energiestrategie 2050 zu relativieren: Berücksichtigt man die Ansprüche an Naturschutz, Lärmschutz und die notwendige Akzeptanz, dürften statt 700 eher 400 Windkraftanlagen realistisch sein. Der Verband Suisse Eole beziffert das Potenzial in einer Neubeurteilung trotzdem auf 9 Terawattstunden pro Jahr, davon 6 TWh im Winter, unter anderem dank immer leistungsfähigerer Technik.(Quelle: "Energie Experten" und div. Fachvorträge, Zusammenstellung EFF).


ZURÜCK


Info Referent


START Seite