Investitionen in die Gebäudehülle lohnen sich
Davon profitiert nicht nur die Umwelt und das Klima. Auch für Bauherren zahlen sich Investitionen in die Gebäudehülle aus – insbesondere bei Sanierungen.
In den vergangenen Jahren sind die Ansprüche an die Energieeffizienz im Gebäudebereich stark angestiegen. Insbesondere die energietechnischen Anforderungen an die Gebäudehülle haben sich in der Schweiz seit den Neunzigerjahren entwickelt. Einen wichtigen Grundstein für die Verschärfung der Normen legte die SIA im Jahr 1992 mit der Einführung der Musterverordnungen. Einen Schritt weiter ging der im Jahr 1998 gegründete Verein Minergie. Er setzte auf neue freiwillige Niedrigenergie-Standards und führte 2001 mit dem Label Minergie-P die Schweizer Version des Passivhauses ein. 2015 verabschiedete die Energiedirektorenkonferenz die Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich 2014 (MuKen). Sie bilden den «gemeinsamen Nenner» der Kantone und sollen zu einer Harmonisierung im Bereich der kantonalen Energievorschriften beitragen. Sowohl die Minergie Standards wie auch die Musterverordnungen wurden laufend erweitert und perfektioniert.
Im Brennpunkt Sanierung
Genügte für eine Fassade mit Backsteinmauerwerk im Jahr 1999 noch eine Dämmstärke mit Steinwolle von durchschnittlich 80 Millimeter, fordert das Gesetz heute eine Dicke von 180 Millimeter. Diese Werte gelten zwar für Neubauten. Daraus lässt sich aber der Handlungsbedarf bei älteren Immobilien erahnen: Die bis Ende der Siebzigerjahre errichteten Gebäude verfügen meist über keine energieeffiziente Dämmung der Gebäudehülle. Üblich waren damals lediglich lokal angebrachte Dämmmaterialien zum Schutz vor Kondenswasser. Etwas besser bestellt ist es um die Gebäude aus den Achtziger- und Neunzigerjahren. Aber auch diese verfügen meistens nur über wenige Zentimeter dicke Dämmschichten.
Ein Schweizer Unternehmen, das diese Entwicklung an vorderster Front verfolgt hat, ist die Steinwollproduzentin Flumroc mit Sitz in Flums. Ihre erste Dämmplatte brachte Flumroc 1950 auf den Markt. In den letzten 70 Jahren erwies sich Steinwolle nicht nur als äusserst beständiges Material, sondern auch als Produkt mit Entwicklungspotenzial. Die Dämmplatten wurden weiterentwickelt. Heute ist die Nachfrage nach dem natürlichen Produkt so gross wie nie. Nicht zuletzt auch dank der umweltfreundlichen Herstellung der Dämmplatten in der Schweiz und der positiven Energiebilanz des recycelbaren Materials. Spätestens nach zwei Heizperioden ist die Steinwolldämmung von Flumroc energetisch amortisiert.
Pluspunkt «Brandschutz»
Ihre Popularität verdankt die Steinwolle nicht zuletzt ihrer Qualitäten im Brandschutz. Viele der auf dem Markt erhältlichen Dämmmaterialien erweisen sich in der Praxis nämlich nicht als feuerfest. Sie schmelzen bereits bei rund 200 °C und bieten bei einem Gebäudebrand keinen sicheren Schutz. Ganz anders die Steinwollprodukte. Diese halten auch Temperaturen von über 1000 °C aus. Wer sein Gebäude mit Steinwolle dämmt, erhält also den Brandschutz ohne viel Aufwand gleich mit dazu.
(Quelle: eValvo; gekürzt EFF)