Agenda 2025/26
Donnerstag 26. September 2024
Rückblick
Zum 10 jährigen Jubiläum zog es das Energieforum Flumserberg in den Forschungs- und Versuchsstollen Hagerbach in Flums, also im und nicht auf dem Berg!
Kurze Bildimpressionen:
Fotos: Marc Schoeffel
Beiträge auf TVO
(click auf Bild)
Szene
(EF-F ab 08:40)
unserem Partnern aus dem Nachbarkanton
(Besucher des Energieforums Flumserberg erhalten
20% Rabatt auf diese Veranstaltungspreise)
Die regelmässigen Webinare informieren zu
aktuellsten Themen und fördern den fachlichen Austausch. Die halbstündige Veranstaltung bietet in komprimierter Form einen Input als Basis für die anschliessende Diskussion.
Das Wort Energieeffizienz ist in aller Munde. Die Gebäudeautomation nutzt Energie nur dann und
dort, wo sie wirklich gebraucht wird. Die
Energiestrategie 2050 der Schweiz ist ein
wichtiges Programm, wofür sich die GNI einsetzt.
EDITORIAL
Black Out auf der Iberischen Halbinsel
(Bild Alexandra Koch)
Was war da passiert?
Kurze Zusammenfassung
Teil Spanien:
Alejandro San Felipe Garcia
Executive Director EMEA Renewable Energies
Teil Schweiz:
EF-F Redaktion - Recherchen
Das spanische und portugiesische Stromnetz brach innerhalb von Sekunden zusammen, nachdem die Verbindungsleitungen mit Frankreich doppelt ausgefallen waren. Zuerst wurde eine 400-kV-Leitung abgeschaltet, und weniger als eine Sekunde später fiel auch eine zweite Leitung aus, wodurch Spanien plötzlich isoliert wurde, während dem sie 5 GW Strom exportierten. Die Frequenz stieg abrupt an, was die automatische Abschaltung von etwa 10 GW erneuerbarer Erzeugung auslöste, die so programmiert war, dass sie sich bei Überschreitung von 50,2 Hz als selbstregelnde Massnahme automatisch abschalten. Dies führte zu einem plötzlichen Energiewegfall, danach als Reaktion ein starken Frequenzabfall und innerhalb von nur neun Sekunden zu einem totalen Systemabsturz (Black Out).
Die Ursachen des Vorfalls werden einerseits auf eine geringe Rotationsträgheit (nur etwa 10 GW synchrone Erzeugung am Netz) zurückgeführt. Negativ dazu kamen andererseits identisch konfigurierte Schutzmassnahmen für erneuerbare Energien, die gleichzeitig reagierten, sowie Reserven, die für einen so hohen Anteil erneuerbarer Energien unzureichend waren. Weiter waren auch unterdimensionierte Verbindung mit Frankreich ein Blackout Beschleuniger.
Hätte dies vermieden werden können?
Mehrere Massnahmen könnten dazu beitragen, ähnliche Situationen in Zukunft zu vermeiden, wie z. B. die Forderung nach synthetischer Trägheit in Großkraftwerken, die Stärkung der Verbindungsleitung mit Frankreich und die Schaffung eines Marktes für schnelle Frequenzgangregelung.
(Bitte beachten Sie, dass dieser Beitrag auf der Grundlage der Informationen verfasst wurde, die vor der Veröffentlichung dieses Beitrages zur Verfügung standen. Die genaue Ursachenanalyse ist dato heute noch nicht abgeschlossen!)
Kann so etwas auch in der Schweiz passieren?
Ein grossflächiger, langanhaltender Blackout in der Schweiz ist unwahrscheinlich, so der landesweite Netzbetreiber SWISSGRID. Auch die grossen, regionalen Netzbetreiber verweisen auf umfangreiche redundante Absicherungen. Auch kommt der Schweiz zugute, dass sie an 41 Stellen mit Hochspannungstransitleitungen der umliegenden Länder verbunden ist was das Risiko zusätzlich minimiert. Das Schweizerische Hochspannungsnetz ist meist als Doppelsysteme , mit Leitung und Ersatzleitung aufgebaut. Auch die Umspannwerke verfügen zum Beispiel über Ersatztransformer.
Grundsätzlich gilt: Bei einem Extremereignis, welches die technischen Sicherungen überfordert, versuchen die Netzbetreiber, den Stromausfall regional einzugrenzen und zu isolieren, um das Gesamtnetz nicht zu gefährden.
Neben Extremereignissen stellt auch die Energiewende eine Herausforderung für die Netzstabilität dar. Die Stromerzeugung durch Windkraft und Solaranlagen schwankt stark je nach Wetterlage. Das kann die Netze überfordern, wenn zu viel oder zu wenig erneuerbarer Strom erzeugt wird.
Hier ist die Schweiz in der glücklichen Lage, dass wir einen grossen Anteil regulierbare Wasserkraftwerke haben, also ein grossen Rotationsträgheitsanteil. Ergänzend helfen Batterie-Energiespeichersysteme wie BESS der Netzstabilität, indem sie synthetische Trägheit und eine schnelle Reaktionszeit aufweisen – Dies ist unerlässlich in einem Energiemix, der auf erneuerbare Energien ausgerichtet ist.
Brand aktuelles Thema:
Stauseen und Hochwasserschutz
Geplanter Stausee beim Gornergletscher (Photo: Grande Dixence)
Stauseen dienen nicht nur der Stromproduktion. Sie werden auch immer mehr für den klimabedingt, notwendigen Hochwasserschutz eine zentrale Rolle einnehmen. Die sich zurückbildenden Gletscher werden immer weniger sintflutartig anfallende Wassermengen zwischenspeichern!
Die neu entstehenden, natürlichen Gletscherseen können ohne gravierende Gegenmassnahmen unkontrolliert aufbrechen und unsere bewohnten Bergtäler überschwemmen.
Darum wird zum Beispiel beim geplanten Speichersee für das Kraftwerk «Gornerli» am Fusse des Gornergletschers bereits der Hochwasserschutz mit eingeplant. Der Stausee soll einst mehr liefern als Energie – bei Unwettern soll er auch als Rückhaltebecken dienen. Das heisst, der Stausee wird nie ganz gefüllt, damit er im Fall von Unwettern noch Wasser auffangen kann. Es ist ein Kompromiss: Ein Teil des Potenzials für die Stromproduktion geht dadurch zwar verloren, zu Gunsten des überlebenswichtigen Hochwasserschutzes. Generell haben schon heute die bestehenden Wasserkraftwerke in den Alpen eine dämpfende Wirkung bei Hochwasser.
Die Kombination von Stromproduktion und Hochwasserschutz dürfte vor allem auch in Zukunft durch die Auswirkungen des Klimawandel an Bedeutung gewinnen.
Wilfried Häberli, Professor em. für Glaziologie, warnt: «Wir haben heute einen Zustand, den es in der Geschichte der Menschen im Alpenraum so noch nie gegeben hat, und die gefährlichen Entwicklungen werden mit grosser Wahrscheinlichkeit in diesem Sinne weitergehen.»
Also müsse man sich auf neue Risiken einstellen. Häberli weiter: «Die Schweiz ist wissenschaftlich in diesem Bereich führend. Nun sei es wichtig, dass die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen dazu schaffen».
Die jüngsten Unwetter sind als Warnungen von grösseren Gefahren anzusehen. Jetzt sind innovative Lösungen gefragt. Weiter ist nun unbedingt Kompromissbereitschaft aller Beteiligten, im Sinne von Interessenabwägungen von Naturschutz, Stromproduktion und Hochwasserschutz gefordert.
Quintessenz:
Damit im Wasserschloss Schweiz sich die wertvolle und lebenswichtige Ressource «Wasser» nicht zunehmend gegen uns richtet müssen wir nun unbedingt handeln!
Auf vielseitigen Wunsch immer noch
als Dauerbrenner auf unserer WEB Seite:
Wie sieht es aus in Sachen....
Strommangellage?
Interessante Links zu Energie Indikatoren:
Schweiz: Strompreise (Endverbraucher)
(Quelle ElCom)
Detailliert nach EW, ganze Schweiz